Agentur Barcamp 2016: Spül dein Hirn durch!

Agentur Barcamp 2016

Inhaltsverzeichnis

Das erste Agentur Barcamp fand am 28. und 29. Januar 2016 in Frankfurt am Main statt. Wie kam ich als Nicht-Agenturianer dorthin? Jan Theofel, Deutschlands Barcamp-Experten No. 1, kenne ich aus meinem Berliner Netzwerk. Er brummt wöchentlich in der Unternehmergruppe Bär im Mövenpick am Anhalter Bahnhof die frohe Nachricht, wie positiv Barcamps sich doch auf die Teilnehmer auswirken würden. Daher lag es nahe, mich für das Agentur Barcamp anzumelden und mir die Menschen hinter den schönen Werbefassaden anzusehen. Zwar zähle ich mich mit Musikstudium, Journalistenausbildung und MBA zu den Kreativen, in einer Agentur hatte ich aber noch nie gearbeitet. Für Agenturen aus München war ich bereits mit meinen Fachthemen „Automotive“ und „Hifi/Musik“ als Zulieferer hochwertiger Texte tätig. Diese Tätigkeit steht 2016 mit Ausbau und Intensivierung auf der Agenda. Jetzt also ein Barcamp mit 1-2-1 Begegnungen von Kreativen aus der schönen Welt der Werbung.

Was ist ein Barcamp?

Ein Barcamp ist das Gegenteil einer klassischen Konferenz. Zwar kommen auch hier Leute zusammen, aber es gibt nur Teilnehmer, keine Vortragenden. Doofe Idee? Nö. Barcamps arbeiten nach dem Prinzip, dass jeder Teilnehmer ein Experte sein kann. Und wenn Experten miteinander diskutieren, ist das in aller Regel spannender, als wenn eine Handvoll Vortragsredner ihre Themen in die Zuhörerschaft pushen. Stichwort Themen: Die werden von den Teilnehmern am Morgen vor der ersten Session selbst eingebracht. Dadurch entsteht nicht nur aktive Beteiligung, sondern auch eine große Vielfalt. Wenn ein Thema in der großen Runde Interesse weckt, treffen sich genau die Leute zu Workshops und Diskussionen, denen es auch am Herzen liegt. Die reine Frontalbeschallung im Stil einer Uni-Vorlesung ist damit passé, denn die Begegnung von Themen-Initiatoren und Publikum findet auf Augenhöhe statt. Selbstverständlich kann auch ein Vortrag zu einem Thema stattfinden, aber die anschließende Diskussion ist beinahe obligatorisch. Bei allen Sessions, die 45 Minuten dauern, ist der gemeinsame Austausch von Wissen das wesentliche Element. Man könnte auch sagen, dass ein Barcamp die Konferenz 2.0 mit user-generated content ist. Jan Theofel erklärt das Ganze in einem Erklär-Video:

Aufbruch der Agenturen, aber wohin?

Am 28. Januar 2016 ab 9 Uhr begann sich der Raum für die Eröffnung im Frankfurter Fleming’s Hotel langsam zu füllen. Die Veranstalter Hans-Gerhard Kühn und Jan Theofel wollten die magische Marke von 100 Teilnehmern knacken und schafften dies auch problemlos. Inhaber oder leitende Angestellte von Agenturen aus dem gesamten Bundesgebiet waren angereist, um sich zum Überthema „Agenturen im Aufbruch! Nur wohin?“ auszutauschen. Ein paar Tage vorher gab es bereits freudiges Gezwitscher im Social-Media-Himmel:

Überhaupt wurde getwittert ohne Ende. Das ist sehr schön für mich, dann dadurch muss ich keinen ellenlangen Text schreiben, sondern kann die Teilnehmerstimmen authentisch einflechten. Milan Vukas von quintly beispielsweise ließ die Puppen freudig am Vortag tanzen:

Volle Session-Boards beim Agentur Barcamp 2016

Zurück zum Barcamp: Die Session-Vorschläge der Teilnehmer waren bereits am ersten Tag so zahlreich, dass am Board angebaut werden musste. In der folgenden Tabelle sind alle Themen des ersten Tages zu finden.

Social Media Analytics: Wie können Agenturen von Daten profitieren? Selber entwickeln vs. Partnerschaft Snapchat Hands On Texte sind King: Tipps, Überschriften und erste Sätze
Agenturen als Bietergemeinschaften The Force Awakens: Employer Advocacy als Dienstleistung von Agenturen Strategie + Entwurf vs. Produktion Influencer Relations
E-Commerce für Nichttechniker Reporting – Information Overload? Wie unternehmerisch muss der Agenturmitarbeiter der Zukunft sein? Fotografie (@Twitter) 4 Newbies
Wer bezahlt SW-Fehler bei Open Source Produkten? Die Altersstruktur in unseren Agenturen Welche Versicherung macht eigentlich Sinn und worauf kann man verzichten? Agentur-Fusion
Mitarbeiter binden. Ohne Tischkicker. Wie lässt sich Strategiearbeit ‚besser’ bei Agenturen anbieten? Koop-Modelle Die Macht von Open Source erkennen Agentur im Umbruch? Kreation vs. Redaktion
Pitch-Honorare Führen! Damit Neues eine Chance hat *RE.A.L* Lean+Agile radikal. Keine Angebote, keine Verträge Agentur-Verwaltung/-Software
E-Publishing & Verbreitung Neue Geschäftsmodelle praktisch einführen -> Erfahrungen Social Marketing: Welche Modelle für welchen Kunden? Der Weg zum Schrott (Prozess, Idee, Umsetzung)
AR: Print und Digital verbinden Interne Barcamps Was Agenturen von Startups lernen können Was tun, wenn der Konzern alles auf Stopp stellt? Keine Lösung – eine Diskussion
Start auf Augenhöhe Marketing Automation / Integration – Neue Rolle der Agenturen Agentur-Zukunft – Analog? Digital? Mensch oder Maschine? How to: PR-Arbeit für Agenturen?
Old School Werber vs. Digital Natives Zukunft Commerce    

Am zweiten Tag stand etwas weniger Zeit zur Verfügung, weshalb die Tabelle etwas schlanker, aber nicht minder eindrucksvoll ist.

Fragen vor Abschluss eines Hosting-Vertrags Schreibworkshop II – Ran an die Texte <3 Agentur Blogs? Wie? Warum? Wozu? Pricing
TYPO3 in 3×15 Minuten Service as a Plattform ROMI Return On Media-Investment Führen! Damit Neues eine Chance hat. Musterwechsel/Kanban
Kunden-Portfolio der Zukunft Pitch Wahnsinn BloggerRelations 2016 Projektmanagement Methodik – Wasserfall vs. Agil
Social Listening im PR Agenturgröße – Does Size Matters? Quo Vadis Digitale Gesellschaft? Wie verkaufe ich Social Media Dienstleistungen an meine Kunden?
*RE.A.L* – Fragen, Diskussion, Ideen Kundenzufriedenheit im Mittelpunkt Feelgood-Management  

Fotograf Michael M. Roth übernahm die Dokumentation des Barcamps. Eine Auswahl der Bilder vom ersten Tag gibt es in der Galerie zu sehen.

Brandwatch stellte ein Social Media Board namens Vizia zur Verfügung, auf dem alle Aktivitäten getrackt und visualisiert wurden.

Jan erklärte in seiner Begrüßung, dass ein Barcamp noch nie nicht funktioniert habe:

Den vollen Raum bei der Eröffnung zeigt dieser Tweet von intocommerce:

Und so sieht es aus, wenn Teilnehmer Schlange stehen, um ihr Thema vorzustellen:

Die Zeit während der ersten Session nutzten Jan und sein Team, um die Themen auf eine eigens angelegte Webseite zu bringen. Per QR-Code konnte man anschließend auf den Online-Zeitplan zugreifen und sich seine Sessions markieren. Auf Papier war das natürlich auch machbar.

Stichpunkte zu den einzelnen Sessions las man in den Tweets der Teilnehmer, wie beispielsweise bei Agenturmatching:

Sehr angenehm war die kulinarische Versorgung durch das Hotel. Sogar der Fotograf war begeistert und lichtete das Buffet ab, bevor er selbst zugriff.

Auch am zweiten Tag gab es genügend Themen, zwischen denen die Entscheidung nicht leicht fiel.

Social Listening war ein Thema, das Brandwatch im Rahmen eines Workshops behandelte.

Das Ende kam dann doch zu früh, wie einige feststellten und deshalb auf Fortsetzung plädierten:

Positives Resümee nach zwei Tagen Agentur Barcamp

Ich selbst habe wertvolle Kontakte, Insights und Denkanstöße beim Agentur Barcamp 2016 mitgenommen. Unter anderem wird mich mein bisheriger Versicherer verlieren, weil HISCOX mit seinem Produkt eine rundum überzeugende Vorstellung abgeliefert hat, die exakt für Kreative und Medienschaffende passt. Auch habe ich Experten und Agenturen kennengelernt, die man gerne und guten Gewissens weiterempfehlen kann. Von daher werde ich auch 2017 auf der Teilnehmerliste beim Agentur Barcamp stehen.

Mit meinem BlackBerry Passport und dem Storymaker habe ich einige Impressionen in eine kurze Dokumentation des Agentur Barcamps gepackt. Nichts Aufwändiges, aber der kleine Film vermittelt zumindest einen Eindruck der Veranstaltung.

Tue Gutes und rede darüber

Ohne Sponsoren funktioniert aber auch ein Barcamp nicht, denn sonst wären die Preise für Tickets in schwindelerregende Höhen geklettert. Die Organisatoren konnten einen sehr attraktiven Sponsorenmix zusammenstellen, da die meisten Sponsoren selbst am Barcamp teilnahmen und so zum Erfolg beitrugen. Und hier sind die Unternehmen, die das Agentur Barcamp 2016 ermöglichten:

  • HISCOX ist ein internationaler Spezialversicherer, der sich auf die Absicherung von Agenturen, Selbstständigen und Freiberuflern spezialisiert hat. Die Versicherung bietet eine All Risk Deckung, was bedeutet, dass alles versichert ist, was nicht explizit ausgeschlossen ist. Dazu gehören umfassender Versicherungsschutz, inkl. Urheberrechtsverletzung, Datenverlust, verzögerte Leistungs­erbringung, vertragliche Haftung oder Verletzung von Geheimhaltungspflichten. Bei Hiscox sind sowohl Vermögensschäden als auch Personen- und Sachschäden über einen Vertrag versicherbar.
  • Brandwatch ist ein weltweit führendes Social-Intelligence-Unternehmen. Die Produkte Brandwatch Analytics und Vizia unterstützen kluge Geschäftsentscheidungen auf der ganzen Welt. Die Brandwatch Analytics-Plattform erfasst täglich Millionen öffentlich zugängliche Online-Gespräche und stattet Nutzer mit Tools zur Datenanalyse aus. So ermöglicht Brandwatch es Marken und Agenturen, klügere und datenbasierte Entscheidungen zu treffen. Das Brandwatch Command Center Vizia verteilt visuell ansprechende Insights an alle Orte, an denen sie benötigt werden.
  • Die camera obscura Gesellschaft für Print- & Medientechnik mbH ist eine Berliner Agentur für Kommunikationsdesign und Markenführung. Neben den klassischen Leistungen im Print- und Onlinebereich ist das Team um Anja Faeßer-Malmquist auf E-Publishing spezialisiert.
  • jweiland.net hat sich auf das Hosting von TYPO3 spezialisiert. Kunden kommunizieren direkt mit den Experten und dürfen sich über eine herausragende Server-Performance freuen. Gleichzeitig betreibt jweiland.net Klima-neutrales Hosting und ist TYPO3 Platinum Member.
  • Hootsuite ist einer der Top-Anbieter für Social-Media-Management. Die SaaS-Lösung bietet die komplette Planung, Durchführung und Evaluation von Social-Media-Aktivitäten aus einer Hand.
  • Medienpartner beim Agentur Barcamp 2016 waren das brand eins Wirtschaftsmagazin und das UPLOAD Magazin.
Autor
Michael Rassinger
Datum
1. Februar 2016