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Zu Ostern wünscht man sich gutes Wetter: Das verlängerte Wochenende von Karfreitag bis Ostermontag lädt gerade dazu ein, die Zeit im Familien- und Freundeskreis zu verbringen und im symbolischen Kurzurlaub den Frühlingsbeginn zu genießen. Corona macht der Planung zwar einen Strich durch die Rechnung, auf Ostern muss man deshalb aber nicht verzichten. Kirche, Musik, Kunst und Kultur gibt es auch weiterhin – kontaktlos, aber für Augen, Ohren und Geist.
Gottesdienste zu Ostern 2020
Die Kirchen haben Live-Streams über Facebook und ihre Internetseiten längst für sich entdeckt. In der Bundeshauptstadt werden alle Ostergottesdienste im Berliner Dom auf der Internetseite der Domgemeinde live gestreamt. Die Dresdner Frauenkirche überträgt ihre Gottesdienste samt Orgelkonzert ebenfalls auf ihrer Internetpräsenz. Aus München werden täglich bis zum 19. April Gottesdienste zum Osterfest im Liebfrauendom auf der Webseite des Erzbistums sowie im Radio live übertragen. Die Evangelische Kirche in Deutschland bündelt ihre Online-Angebote für „Kirche von zu Hause“ auf einer Corona-Unterseite.
Der Vatikan hat über seinen YouTube-Kanal einen Live-Stream eingerichtet:
Musik: Gratis Streams zur Osterzeit
Fast jeden Abend gibt der Pianist Igor Levit ein Hauskonzert via Twitter live aus seinem Wohnzimmer. Da sein Repertoire riesig ist, könnte das noch eine ganze Weile so weitergehen, bevor Levit wieder in seinem natürlichen Lebensraum tätig wird: im Konzertsaal. Eine Kostprobe zur Krisenzeit gab er beim Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue mit der Waldstein-Sonate von Beethoven:
Das Konzerthaus Berlin hat ein eigenes Online-Angebot unter dem Titel #konzertZUhaus ins Leben gerufen, wo es täglich etwas zu entdecken gibt. Die Kolleginnen und Kollegen der Berliner Philharmoniker haben ihre Digital Concert Hall während der Schließung der Philharmonie geöffnet: Wer sich registriert, erhält 30 Tage kostenlos Zugang zum großen Konzertarchiv des Weltklasseorchesters.
Auch die Wiener Staatsoper lässt Opernfreunde an einem gratis Testmonat teilhaben und öffnet ihre digitale Schatzkiste. In New York streamt die Metropolitan Opera jeden Abend eine Produktion aus ihrem Archiv:
Im Jazzbereich öffnet das Montreux Jazz Festival seine Pforten und ermöglicht Nutzern 30 Tage Gratis-Streaming von mehr als 50 Konzerten. Dabei sind u.a. Ray Charles, Wu-Tang Clan, Johnny Cash, Nina Simone, Marvin Gaye, Deep Purple und Carlos Santana. Bei dieser Fülle an herausragendem Material könnte man täglich ein Konzert streamen und wäre bis nach Pfingsten beschäftigt.
Die „Behind Prison Walls“ Konzerte von Johnny Cash sind legendär. Arte stellt eines der Konzerte bis zum 20. April 2020 kostenlos auf seiner Webseite zur Verfügung. Wer lieber über sein Smartphone schaut, wird beim Rolling Stone Magazin fündig: Dort spielen viel Stars an drei Tagen in der Woche (Montag, Mittwoch, Freitag) Wohnzimmerkonzerte, die über den Instagram-Kanal des Magazins gestreamt werden. Die Musikplattform Colors streamt jeden Tag um 19 Uhr ein Konzert auf YouTube. Dabei kann man direkt für die ausführenden Künstler spenden:
Kunst & Kultur
Das Deutsche Museum präsentiert eine umfangreiche Sammlung von Video- und Audioformaten, mit denen sich das wohl größte Technik- und Wissenschaftsmuseum der Welt erkunden lässt. Normalerweise besuchen rund 1,5 Millionen Menschen jährlich das Museum. In Zeiten von Corona können es noch mehr werden, denn die digitalen Angebote stehen jedem offen.
Wer Captain Piccard alias Patrick Stewart in irdischer Besetzung erleben möchte, schaltet sich auf seinem Instagram-Kanal ein, wo der Schauspieler jeden Abend Sonette von William Shakespeare rezitiert.
Die Alte Pinakothek in München hat ihre Ausstellungen als Partner von Google Arts & Culture online gestellt. In mehr als 50 Geschichten erfährt man mehr zu den Objekten einer der bedeutendsten Gemäldegalerien.