Sie kam, sah und klaute – Diebstahlschutz von YellowFox

Anna Matuschek

Inhaltsverzeichnis

Seit Mitte der 90er-Jahre sinkt die Zahl an gestohlenen Fahrzeugen in Deutschland kontinuierlich. Dennoch wechseln immer noch rund 20.000 Autos pro Jahr unfreiwillig ihren Besitzer, Tendenz steigend. Gibt es dagegen einen wirksamen Schutz? Wir testeten den GPS-Diebstahlschutz von YellowFox.

Den Wagen abgestellt, das abendliche Erfrischungsgetränk bestellt, als Lektüre eine Autozeitschrift. Der Freitagabend hätte noch schöner werden können, denn während der zweiten Koffeinbrause tauchte sie auf. Im kleinen Schwarzen, charmant und interessiert, des Kfz-Handwerks kundig, was auf Männer eine eigenartige Faszination ausübt. Das Gespräch kreiste gerade um die Zündkerzenreinigung, als ein Gang zur Toilette unvermeidlich wurde. Man(n) kennt das ja. Beim Zurücklaufen fantasierte ich noch, ob mir das Wesen in der Manier einer Jody Banks für alle Fälle den Zahnriemen meines guten alten Passats wechseln könnte. Leider wechselte aber nur meine Gesichtsfarbe: Das Car-Girl war weg, und mit ihr der Autoschlüssel, der im Sakko verstaut war.

Geklaut, aber trotzdem noch greifbar

Der normale Autobesitzer würde nun wahrscheinlich hektisch werden, Zeter und Mordio schreien, die Polizei anrufen, das Kennzeichen durchgeben. Ich konnte aber zufrieden den Gesichtsausdruck eines zur Jahreszeit passenden schokoladigen Schmunzelhasen annehmen: Im Auto ist ein GPS-Ortungsgerät verbaut. Das Girl hatte zwar nichts getrunken, aber die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Auf meinem Smartphone fand sich nämlich schon die Alarm-Meldung, die als SMS und Email verschickt wurde.

Das Dresdner Telematik-Unternehmen YellowFox, ein bewährter Partner der Motor Klassik Rallyes, bietet in seiner Produktpalette auch Lösungen für Privatleute an. Die P-Box als Einsteigermodell zum Preis von 299 Euro (netto, Stand: 2012) lässt nicht nur eine exakte Fahrzeugortung zu, sondern bietet auch einen Diebstahlschutz samt Gebietsüberwachung und Alarm. Daneben nimmt sie dem Autobesitzer das lästige Schreiben des Fahrtenbuchs ab, falls dieser als Gewerbetreibender oder für die Firma unterwegs ist. So kann der Autobesitzer das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden und sein Fahrzeug wirkungsvoll schützen.

Per Gebietsüberwachung von YellowFox immer im Bilde

Im vorliegenden Fall wurde die Gebietsüberwachung der P-Box genutzt. Über das Online-Portal von YellowFox lassen sich beliebige Bereiche auf der Karte mit einer Mindestgröße von 100 x 100 Meter definieren. Befährt oder verlässt das Fahrzeug diese Zone, erfolgt ein Alarm, der per SMS und Email zugestellt wird. Alternativ bietet sich auch der Einbau eines versteckten Schalters an. Wird dieser nach der Fahrt aktiviert, ist die Box scharf und meldet jede Veränderung der Position sofort und unabhängig von überwachten Gebieten.

Mit dem optionalen Bewegungssensor ist auch ein Abschleppen zwecklos: Hebt der Dieb das Auto an, hat der Besitzer nach wenigen Sekunden die Information auf dem Mobiltelefon. Zur Kommunikation zwischen P-Box und YellowFox-Portal wird im Gerät eine SIM-Karte mit einer Daten-Flatrate verwendet. Diese kostet zwar eine monatliche Gebühr (je nach Tarif ab 12,95 Euro netto), ermöglicht aber erst die kontinuierlichen Standortmeldungen und damit auch den Alarm.

Gesucht und gefunden

Im Fall der netten Dame aus der Kneipe wurde es dann spannend: Über den Laptop konnte der Wagen eindeutig geortet werden. Er hielt an einer Adresse in Stuttgart-Mitte. Da ich auf den Überraschungseffekt setzte, machte ich mich auf den Weg und stand bald darauf vor einer Autowerkstatt. Beim Spähen durch das Rolltor erblickte ich den Passat auf der Hebebühne. Das Car-Girl hatte bereits die Nummernschilder entfernt und demontierte gerade die Reifen. Wahrscheinlich bereitete sie eine Lieferung für den florierenden Ersatzteilmarkt vor und konnte Volkswagen-Teile gut gebrauchen. Bevor aber ihre Freunde mit dem Transporter anrückten, musste gehandelt werden.

Die Türe der Werkstatt schien unverschlossen, ein Vollprofi war sie definitiv nicht. Da das Girl nicht mit mir rechnete, war die freundliche Rückeroberung des Passats nicht allzu schwer. Die Zeit bis zum Eintreffen der Polizei verbrachte die Diebin in einem Reifenstapel. Es schien ihr zwar sichtlich unwohl zu sein, aber wenigstens war sie so gut aufgehoben. Den Zahnriemen hat sie mir übrigens nicht gewechselt.

SERVICE

Was tun nach einem Autodiebstahl?

1. Sofort die Polizei informieren. Ist ein GPS-Diebstahlschutz vorhanden, dies den Beamten erklären und die Ortung vornehmen, damit die Kollegen den Dieb stellen können.
2. Die Diebstahlmeldung innerhalb einer Woche an die Kfz-Versicherung übermitteln.
3. Die Zulassungsstelle muss ebenfalls über den Diebstahl informiert werden.
4. Abwarten. Wird das Fahrzeug innerhalb eines Monats gefunden, erhält man seinen Wagen zurück. Eventuelle Schäden übernimmt dabei die Versicherung. Taucht das Auto nicht mehr auf, bekommt der Versicherte den Wiederbeschaffungswert erstattet.

(Dieser Artikel entstand für AUTOStraßenverkehr.)

Author
Michael Rassinger
Datum
16. Januar 2013
Kategorie